Montag, 20. Januar 2014

Das Geschenk der Unvollkommenheit



Vielleicht ist es Euch schon aufgefallen, es gibt bestimmt Menschen, die mich sehr inspirieren. Eine von diesen Personen ist Brene Brown. Über ihren legendären TedTalk über Scham und Verletztlichkeit habe ich schon hier geschrieben.

Ich habe letzte Woche den e-Kurs „ The Gifts of Imperfection“ gestartet. Wie ich halt so bin, war ich Feuer und Flamme ohne genau zu wissen, was passieren wird. Stifte und ein Journal braucht man – okay, das bekomm ich hin. Der Kurs startete entspannt mit einem Video und ich konnte mir mein Intention für die Woche und für den Kurs setzen.




Doch die nächste Aufgabe: Mach ein Selfie von dir – meines seht ihr ja.  Das hat mich schon Überwindung gekostet. Doch dann basteln, malen, kreativ sein – Huch!
Es muss nicht schön sein, es soll Spaß machen. Schön können andere – bei dieser Aufgabe bin ich tatsächlich total unperfekt. So malte ich voller Freude über meine Linien, tauchte den Pinsel in wilde Farbkombinationen, stempelte, klebte Glitter. Dabei geschah etwas Wunderbares – ich verlor mich in Zeit und Raum, ein Gefühl der inneren Ruhe entstand, es war wie eine Mediation. Das Werk ist wunderbar kreativ und wunderbar unperfekt geworden.


Diese Woche ist das Thema „Loslassen, was andere Menschen von mir denken können“. Ich fange damit schon mal an. Ich hatte die Wahl zwischen einem objektiven sachlichen Artikel oder ich teile ein wenig mit Euch meine persönlichen Erfahrungen. Wie ich mich entschieden habe, lest ihr ja gerade. Öffne ich mich, zeige ich  mich – mach ich mich auch ein wenig angreifbar?  Das ist eine Entscheidung, die ich jeden Tag und zu jeder Zeit treffen kann. Es ist nicht so einfach in dieser Welt, in der jeder versucht wie der andere zu sein oder das System, die Menschen auf gleich trimmt.
Es gehört Mut dazu – bei sich zu bleiben, bei seinem Gefühl zu bleiben. Es gehört auch dazu, sich die Erlaubnis zu geben, seine eigene Wahrheit auszusprechen. Dann zeige ich mich, lass die anderen mich sehen, frage nachdem, was ich brauche. Es ist nicht so einfach, was sollen die anderen von mir denken? Ich kann verurteilt und verletzt werden.

Doch je länger ich mich mit dieser Thematik des Perfektionismus beschäftige und auch darüber rede/schreibe, umso mehr Menschen treffe ich, die ähnlich denken, die ähnliche Hürden haben. Wenn ich meine Verletztlichkeit und meine Ängste zeige, dann entdecke ich, dass ich nicht alleine bin. Wir alle haben denselben Schmerz,  dieselben Hoffnungen, dasselbe Bedürfnis nach Anerkennung. 

Ich freue mich auf meine weitere Reise ins Land des Unvollkommenheit und der Kreativität. Vielleicht zeige ich Euch auch eines Tages eines meiner wundersamen Kunstwerken.

 Hier findet Ihr den Kurs  .

Veronika Krytzner für stimmperlen

Bilder: Veronika Krytzner 

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