Montag, 28. Oktober 2013

Steve Jobs: Ein Mann – eine Stimme – eine Geschichte!



Ein Mann, eine Stimme, eine Geschichte. Nur mit diesen drei Elementen hielt Steve Jobs seine bewegende und berühmte Rede. Keine Slides , keine Projektionen, keine Flipcharts, keine Posters, keine Tafeln. Nur ein Mann, eine Stimme und eine Geschichte.

Ohne visuelle Unterstützung wird eine Präsentation nicht automatisch schlechter oder besser .Wenn Steve Jobs seine Produkte von Apple vorstellte, nutzte er sehr gute visuelle Unterstützung, minimalistische Slides und eine großartige Videopräsentation.


Außerhalb seines Geschäftes hielt er seine berühmteste und erfolgreichste Rede ohne eine einzige visuelle Unterstützung – nur ein Mann, eine Stimme und eine Geschichte.



Analyse

Das Beste an der Präsentation von Steve Jobs war zweifelsohne der Inhalt, den er präsentierte – die Geschichte. Es gab noch weitere Highlights, die zeigen, wie man eine exzellente Präsentation ohne visuelle Unterstützung macht.

1.) Augenkontakt:

Steve Jobs sucht immer wieder  Augenkontakt zu seinem Publikum, während er den Text von kleinen Blättern abliest. Diese Technik steigert die Interaktion und die Verbindung mit dem Publikum.

2.) Stimme:

Ein anderes wertvolles Highlight ist die enorme Gleichmäßigkeit der Stimme. Steve Jobs sprach weder monoton noch nutzte er hohe oder tiefe Töne. Stattdessen blieb er konstant in seiner entspannten mittleren Sprechstimmlage. Der Verzicht auf dramatische Stimmhöhenschwankungen – gerade wenn sie keinen besonderen Zweck verfolgen – macht das Zuhören leicht.

3.) Pausen:

In seiner gesamten Rede verwendet Steve Jobs die kraftvollen Pausen. Manchmal macht er kurze Pausen, manchmal macht er längere Pausen – so vermeidet er den typischen Fehler, sich an die Pausen zu erinnern, wenn man einen Abschnitt oder ein Komma sieht. Haben Sie es gesehen? Steve Jobs nutzt das Lachen des Publikums, um seine Pausen zu koordinieren.

4.) Humor

„Vor einem Jahr bekam ich die Diagnose: Krebs… Ich hatte einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Bis dahin wusste ich noch nicht einmal was eine Bauchspeicheldrüse ist.“ Humor kann man in eine sehr formelle Veranstaltung einbinden, um etwas Sanftes, Zartes anzusprechen. Denken Sie daran nicht nur die rationale Seite des Publikums anzusprechen, Sie müssen auch die emotionale Seite berühren.

5.) Wendepunkt

Verlassen des Colleges, gefeuert von seinem Geschäft, die Krebsdiagnose. Diese drei Episoden waren die negativen Wendepunkte in Steve Jobs Leben. Er benutzte sie nicht nur als Fakten, sondern auch um eine aufgeregte Stimmung zu kreieren. Es weckt das Interesse des Publikums, was kommt als nächstes und wie überwindet die Person die Schwierigkeit. Das Leben, die Menschen, die Geschäfte haben ihre Höhen und Tiefen – deswegen ist es so wichtig, die positiven und die negativen Punkte sowie die Schwierigkeiten anzuführen.

6.) Die magische 3

Die drei ist eine magische Zahl. Schon die gute Fee erfüllte drei Wünsche, drei Dinge braucht ein Mann usw. Er erzählt drei Geschichten in einer: die ersten beiden Geschichten „Verbinde die Punkte“ und „Liebe und Verlust“ fasst das Leben von einem der größten Visionären auf dem Technikmarkt zusammen, der dritte Teil „Tod“ stellte eine besondere Sicht auf die Endlichkeit des Lebens dar und wie wichtig es ist, dieses zu erkennen und unsere Wahl zu treffen und nicht den Weg aufgeben, den wir für uns gewählt haben.
"Die Zahl 3 ist ein leistungsfähiges Konzept beim Schreiben", weiß Carmine Gallo. "Dramatiker wissen, dass die drei dramatischer ist als zwei; Komiker wissen, dass drei witziger ist als vier; und Steve Jobs wusste, dass drei leichter zu merken ist als sechs oder acht." (1)

Während ich das hier schreibe, zeigt der YouTube-Zähler für die Rede über 18Millionen Views – und auf dem Video ist nur Steve Jobs, wie er seine Rede liest. Nur das.
Ein Mann, eine Stimme und eine Geschichte. 
 


Veronika Krytzner

Zur Apple-Präsentation interessant:

(1) http://www.cio.de/karriere/2300866/

Auch lesenswert über Storytelling - Die Kraft von Geschichten

Montag, 21. Oktober 2013

Müheloses Sprechen braucht etwas Mühe - Teil 2


Im vorherigen Post konnten Sie Tipps für die Stimmqualtität lesen.

Verpasst? Dann schauen Sie nochmal hier.


Was braucht man noch für müheloses Sprechen?





2. Körperhaltung

Die Haltung hat erheblichen Einfluß auf die Aussage, die Sie machen. Wenn Sie müde, uninteressiert oder gelangweilt aussehen, dann werden Sie so wahrgenommen - unabhängig davon, ob Sie es tatsächlich sind. Mit anderen Worten die Haltung unterstreicht und modifiziert, was Sie sagen.. Seien Sie sich Ihrer Haltung bewusst und achten Sie darauf, dass die Haltung und die Aussage übereinstimmt.

3. Gesicht

Genau wie die Haltung sollte der Gesichtsausdruck zu der Aussage passen. Wenn Sie wirklich aufgeregt sind, aber Schwierigkeiten haben, dieses zu zeigen, dann üben Sie vor dem Spiegel. Bei zu viel Mimik, zögern Sie nicht, dieses zu minimieren.

Wenn Sie sich ein wenig Mühe geben und zuhören und zuschauen, wie Sie sich verhalten in Sprechsituationen, kann das einen großen Unterschied machen. Sie können sich mit einer Kamera aufnehmen und in Ruhe analysieren.

Zum Schluß denken Sie bitte immer daran, dass Sprechen dem Körper Flüssigkeit nimmt. Je mehr Sie reden, desto mehr sollten Sie trinken.


Haben Sie spezielle Fragen? Besondere Mühen? Ich freue mich über Fragen, Anregungen etc.




V.Krytzner für stimmperlen 
Bild: twinlili  / pixelio.de

Montag, 14. Oktober 2013

Müheloses Sprechen braucht etwas Mühe Teil 1

Der Titel dieses Posts hört sich vielleicht ein wenig widersprüchlich an. Um eine entspannt, mühelos und angenehm zu sprechen, braucht es manchmal ein wenig Übung.


Was für Mühen braucht es, um mühelos zu sprechen? Lernen Sie, Ihre Stimme zu beobachten in alltäglichen Kommunikationssituationen.



Stimmqualität

 

Sind Sie sich dem Klang ihrer Stimme bewusst? Sie sollten regelmäßig überprüfen, ob Sie zu hoch oder zu tief sprechen oder ein bißchen zu laut oder zu zaghaft sprechen für die gegebene Situation

Ist die Stimme zu hoch? Haben Sie eine so hohe Stimme durch Aufregung mit Adrenalin-Kick? Werden Sie dadurch schwerer verstanden?
Dann nehmen Sie einen tiefen Atemzug und senken Sie Ihre Stimme, so dass Sie sich ihrer normalen Sprechstimmlage nähern. Das übermittelt weiterhin die Erregung, ohne die Zuhörer zu alarmieren.

Ist die Stimmlage zu tief? Wenn Sie unterhalb Ihrer normalen Sprechstimmlage sprechen, werden Sie schlecht verstanden. Ihre Stimme wird schneller ermüden und Sie klingen rauer, brummelnder. Wenn Sie das hören, stoppen Sie. Kontrollieren Sie Ihre Körperhaltung, nehmen Sie einen tiefen Atemzug und erlauben Sie Ihrer Stimme sich wieder in der optimalen Sprechstimmlage einzufinden.

Sprechen Sie zu laut? Manche Menschen sind einfach laut. Es kann an der natürlichen Akustik der Stimme liegen, ein Mangel an stimmlicher Eigenwahrnehmung  oder auch an Höreinschränkungen liegen.

Sprechen Sie zu zaghaft? Wenn andere oft nachfragen, was Sie gesagt haben, sprechen Sie vielleicht zu leise. Dann müssen Sie nur ein wenig lauter sprechen. Es kann auch sein, dass Sie undeutlich/nuschelnd sprechen, nicht zu den Zuhörern schauen oder dass stimmliche Resonanz fehlt.
Seien Sie der Lautstärke und der deutlichen Artikulation bewusst.

Nächste Woche folgt Teil . Ich freu mich auf Sie!

V.Krytzner für stimmperlen 
Bild: twinlili  / pixelio.de

Montag, 7. Oktober 2013

Auf den Hund gekommen




Ich bin auf den Hund gekommen. Was hat das nun mit Stimme zu tun? Gute Frage! Diese habe ich mir auch gestellt.  Mit der Stimme der Vernunft! Da ich gerade nicht weiß, wohin mich meine Stimmen leiten werden, folge ich der Stimme meines Herzens. Diese Stimme hatte einfach Lust, die Geschichte zu erzählen.




Drei Hunde haben bis jetzt meinen Weg begleitet. Drei sehr unterschiedliche Hunde – jeder Hund war und ist auf seine eigene ganz spezielle Weise etwas ganz Besonderes.
„Man bekommt den Hund, den man verdient.“ Diesen Spruch habe ich oft gehört – immer dann, wenn ich mit meinem jetzigen Hund am Verzweifeln war. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und ich muss zugeben, der Spruch stimmt. Jeder Hund hat mich etwas gelehrt und an jeder Aufgabe bin ich gewachsen.

Heute möchte ich von Trixie erzählen. Trixie war meine Begleitung in der Kindheit und in der Jugend. Eine kleine eigenwillige dickschädelige Dackel-Spitz-Dame. Sie lehrte mich die Gabe der inneren Stimme. Ich erinnere mich daran, wie ich den Hund im Puppenwagen durch die Gegend gefahren habe. Wie ich sie angezogen habe und wie ich sie mit Mullbinden „verarztet“ habe. Jedes Spielchen hat der Hund geduldig mitgemacht. Trixie war eine tolle Weggefährtin in meiner Kindheit. Wenn ich jedoch mit ihr schimpfte, dann verkroch sie sich unter dem Sofa und schmollte stundenlang. Nur mit viel Zureden war sie dann wieder zu locken, Futter oder Leckerchen halfen nicht.  In meiner Pubertät lernte ich noch eine wertvolle Eigenschaft von Trixie kennen – zu Besuch war sie entweder freundlich neugierig, desinteressiert  oder aber sie verbellte den Gast. Anfangs konnte ich das unterschiedliche Verhalten nicht einordnen und beobachtete es eine Weile. Doch dann stellte ich fest, die Personen, die Trixie freundlich begrüßte – wurden oder waren gute verlässliche Freunde.  Die Personen, die Trixie verbellte, waren allerdings nicht gut für mich. Erstaunlich oder? 

Diese Fähigkeit hat nicht nur ein Hund. Tief in uns haben wir eine innere Stimme, diese Stimme hat ein ähnlich sicheres Gespür für das, was für uns gut ist oder nicht. Jeder Mensch hat seinen eigenen Grundton und mit diesem Grundton ziehen wir Dinge und Menschen an oder stoßen sie ab. So hat der  Grundton entweder nicht die gleiche Schwingung oder wir finden Resonanz. Von Regina Obermayr-Breitfuß habe ich eine schöne Beschreibung gefunden: "Intuition ist eine andere Art des Denkens, eine andere Art des Fühlens, eine andere Art der Wahrnehmung. Sie ist eine ganz natürliche Fähigkeit des Menschens". In unserer sehr rational orientierten Welt wird die Intuition oft als esoterisch oder übersinnlich heruntergespielt. In anderen Kulturen gehört es zum Leben dazu und ist natürlich. 

Manchmal folge ich meiner inneren Stimme, manchmal höre ich auf eine andere Stimme in meinem Kopf. Doch im Rückblick muss ich erkennen, die innere Stimme hat recht. Es ist nicht so einfach, seiner inneren Stimme zu vertrauen. Als Kind bin ich noch den Impulsen gefolgt. Doch je älter ich wurde, desto mehr überprüfte ich meine innere Stimme. Immer öfter entschied ich mich gegen meine innere Stimme und hörte auf die fremden Stimmen. So kam es das meine innere Stimme leiser und leiser wurde. Die fremden Stimmen wurden im Gegenzug immer lauter und vertrauter. Bald konnte ich nicht mehr unterscheiden, ist es meine innere Stimme oder die fremde Stimme.  Mittlerweile habe ich wieder den Zugang zu meiner inneren Stimme gefunden. Wie? Das erzähle ich  Dir gerne später.

Veronika Krytzner

Bild: Jan-Patrick Pulver  / pixelio.de

Filmtipp: Auf den Spuren der Intuition BR-alpha Do, 10.10. 2013 19.00